Donnerstag, 14. März 2013

Post 01


Ungarn: mit den Palozen Ostern feiern

Weltkulturerbe  HolKö  in Nordungarn


Eine schmale Straße schlängelt sich das Galga-Tal hinauf. Die Fahrt geht durch Dörfer, vom ersten frischen Grün überzogene Wiesen und Wälder. Dazwischen liegen die braunen Vierecke der noch kahlen Felder. Einige Hänge leuchten vom Gelb der Adonisröschen. Das sanft gewellte Cserhát-Gebirge macht einen bescheidenen, ländlichen Eindruck. Die Bewohner selbst verstehen sich als das Herz des Palozenlandes. Alte Frauen in schwarzer Tracht stehen schwatzend vor ihren Häusern; mädchenhaft kurz wippen die aufgebauschten, plissierten Röcke.

Im Jahr 2011 habe ich Ostern in dem malerisch liegenden, traditionellen, kleinen Dörfchen Hollókö verbracht. In dieser Zeit quoll das Dorf von Besuchern über. Auch viele Ausländer, sogar viele Japaner sah man. Am Dorfende war eine Bühne aufgestellt. Nach der feierlichen Begrüßung und dem „feierlichen Übergießen“ des Publikums – da es eben Ostermontag war – fing eine fröhliche Musikkapelle an zu spielen und es wurde ein Tanzprogramm geboten.

Mittwoch, 13. März 2013

Post 02





Die Palozen sind eine kleine Volksgruppe mit eigenen Bräuchen, Traditionen und Dialekt. Die anderen Ungarn erkennen sie vor allem an der eigentümlichen Aussprache .

Woher stammen sie ?  Woher stammt ihr Name  „Palóc“ ?

Sie sagen sie sind Attila`s Volk, also Hunnen. Wenn sie Hunnen sind, dann sind sie Magyaren. Laut Volksgedächtnis wir die Magyaren (Ungarn) sind die Abkommen von Ménrót (dem biblischen Nimród ). Er hatte zwei Zwillingssöhne Hunor und Magor,-  Im Mittelalter hat noch jeder das gewusst, nicht umsonst heißt unser Land HUNgary, HONgrie.

–   Aber ist es wirklich so einfach zu sagen, daß die Paloczen nur Hunnen, besser gesagt Magyaren sind ?

Manche Forscher und Historiker, auch auf internationaler Ebene, sagen die Palóczen sind das Volk des altertümlichen Palästina, benannt Palas, Palastu und Philistei und daß sie sogar mit Ägypten zu tun hatten. Es ist  auch interessant die Kopfbedeckung dieser Frauen anzuschauen und sie mit denen der Pharaonen zu vergleichen. – Es ist sicher nur ein Zufall, nicht wahr ?! – Ja, lachen ist erlaubt.  Man fängt an zu lachen wenn man etwas nicht versteht, oder  nicht glaubt, oder nur seltsam hält.  Nun es ist so das die ägyptischen Hieroglyphen zwar mit der Hilfe des Steins von Rosette buchstabenweise lesbar wurden aber nur das Problem ist, daß man sie nur mit der magischen Sprache der Ungarn und mit der Hilfe der uralten ungarisch-seklerischen Keilschrift  richtig deuten kann. Wissen tun das auch die Wissenschaftler und Ägyptologen, nur sie schweigen darüber. Es ist niemandes Interesse die Wahrheit zu sagen.

Dienstag, 12. März 2013

Post 03




















Die Paloczen haben uralte Sagen und Märchen, die uns noch ganz weit in die Geschichte der Menschheit zurückführen.

Sie hatten eine Gottheit, die Libéd oder Lebéd hieß. Libéd war angeblich eine Erscheinung der Frühlingssonne  und wurde mit Schwanenflügeln dargestellt..

In der ungarischen Sprache bedeutet libéd=Schwan. Der Schwan war das Symbol der Liebeslust. Aus dem Wort Libéd/Lebéd entstammen einige ungarische Wörter z.B.: lebeg oder libeg = es schwebt, es fliegt, oder lepke, lepe,lipe = Schmetterling – aber wir haben hier auch das lateinische libratió und  libido und auch das deutsche Wort die Liebe im altdeuschen Liebde stammen aus dem ungarischen Wort Libéd.

Jetzt ist es auch bewiesen warum der Liebesgott in der griechisch-römischen Mythologie mit Schwanenflügeln dargestellt wurde. Und warum Leda mit Schwan dargestellt wurde und daß Lohengrin das Liebesbegehren symbolisierte.

Montag, 11. März 2013

Post 04





Heute besiedeln die Palócok (Palozen) Teile von Nordungarn, vor allem das Cserhát- und angrenzende Mátra-Gebirge. Trotz der malerischen Landschaft ist die Gegend ein touristisches Niemandsland. 
 
Eine einsame Stichstraße führt nach Hollókő (Rabenstein), gesäumt von Obstbäumen, Wiesen und Brachland. Trotz der Abgeschiedenheit ist das Gelände um das Dorf zu Ostern mit Autos übersät. An den beiden Ostertagen erwacht das 1987 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärte Örtchen aus seinem Winterschlaf und verwandelt sich in einen fröhlichen Jahrmarkt. In einem Potpourri aus Farben und kunstvollen Stickereien tanzen die Frauen einen Reihentanz im Festtagskostüm.

Sonntag, 10. März 2013

Post 05





Der Rock der Ansagerin steht noch höher in die Luft als der der  Tänzerinnen. Mit einem spitzbübischen Lächeln erklärt sie, dass statt des Petticoats sechs gestärkte Leinenröcke ihren Plisseerock tragen, ein zentrales Utensil einer Palozenbraut. Die Tracht, die sich so gar nicht zum Sitzen eignet, hat ihre Mutter aus alten Erbstücken und neuen Stoffen selbst genäht.

Samstag, 9. März 2013

Post 06




Freitag, 8. März 2013

Post 07



Die beiden alten Dorfstraßen um die winzige Kirche gleichen einer Flaniermeile. Zwischen den pittoresken, weiß gekalkten Häusern mit dem typischen hölzernen Umgang wogt ein Besucherstrom gemächlich auf und ab. Traditionell gekleidete Frauen verkaufen in mit Blumen übersäten Höfen und Gärten ihre Spezialitäten. Vor allem der Duft nach frischem Strudel übt eine magische Anziehungskraft aus.




Auf dem Handwerkermarkt bieten Händler lautstark Körbe, Osterschmuck und handgewebtes Leinen an. Beliebt ist das Eiermalen. Mit einem in heißes Wachs getauchten Metallröhrchen werden Linien, Tupfen oder Blumenmotive auf ein ausgeblasenes Ei aufgetragen. Dann wird das Ei in einem Farbbad gewälzt, und das Muster tritt zu Tage. 

Eine alte Frau erklärt mir, daß manche Motive sakrale Bedeutung haben und noch aus einer Zeit stammen, als ein  universaler Sonnenglaube ausgeübt wurde. Es gibt Sonnenrad-Darstellungen, Sternbilder, z.B. der große Wagen, oder es werden Tulpen dargestellt.  – Die Tulpe gleicht im ungarischen Volksglauben Gott, weil mit einer Tulpe beide Geschlechter dargestellt werden können. Mit einer stehenden Tulpe ist die ständig hochragende männliche Kraft, mit einer umgedrehten Tulpe die beschützende, verborgene Kraft der Frau symbolisiert darstellbar.

Donnerstag, 7. März 2013

Post 08





Im schattigen Hof eines Holzschnitzers verweilen einige Besucher. Ferenc Kelemen sitzt unter einem gelb leuchtenden Forsythienstrauch, vor ihm ein Kasten mit allerlei Werkzeugen. Er schnitzt an einem Becher mit urtümlichem Schlangenmotiv. Nicht ohne Stolz erwähnt er wie beiläufig, daß er für seine feinen Holzarbeiten schon viele Preise gewonnen hat.

In den hölzernen Hausgiebeln sind heute noch  Sonnen und  Mond Motive zu sehen. Uralte Symbole eines Sonnenglaubens der universal auf der Erde verbreitet war.

Plötzlich kreuzt eine Gruppe kreischender Mädchen die Straße gefolgt von einer Horde Jungen mit Wassereimern. Die in den Brauch eingeweihten Ungarn zücken blitzschnell ihre Kameras um den Moment des „Übergießens“ im Bild festzuhalten.

Ostermontag- „Begießen“ ist ein uralter Fruchtbarkeitsbrauch. Er wird in ganz Ungarn, auf dem Lande ebenso wie in den Städten, ausgeübt. Einzigartig in ganz Europa. An diesem Tage trägt man „Festtags Bekleidung“ auf dem Lande, das heißt wunderschöne bunte Tracht. Burschen (Männer jeden Alters) in Gruppen suchen die Häuser der Mädchen auf um sie zu „übergießen“. Auf dem Lande kommen sie mit frischem Brunnenwasser in Wassereimern oder mit Sodaflaschen, in den Städten allerdings geht es mit Parfüm, oder parfümiertem Wasser und nur Tropfenweise. Diese Sitte ist eine Ehre für das Mädchen, damit wird ihr Schönheit und Fruchtbarkeit gewünscht.

Mittwoch, 6. März 2013

Post 09



Deshalb hat sie sich schon vorbereitet sich für das Gefallen und die Wünsche bei den Jungen mit schönbemalten Eiern zu bedanken.

Natürlich steht auch die Mutter mit einem Tablett feiner Kuchen und Likör oder Palinka dabei, wovon sich manche Jungen am Ende des „Begießens“ schon sehr lustig fühlen. Nicht umsonst werden Autofahrer an diesem Tag streng kontrolliert. 

In den Städten geht es auch nicht „kultivierter“ zu, die Burschen werden auch hier  gut versorgt. Allerdings nach dem 10.-12. „Verehrer“ riecht man schon sehr eigenartig von den vielen verschiedenen Parfüms – Die Reihe eröffnete Papa schon am frühen Morgen, er sprach sogar ein paar Verse darüber daß sein kleines Mädchen immer frisch und schön bleiben möge, das wurde natürlich akzeptiert, dann kamen Brüder und Freunde, aber wenn dann ganz fremde Kerle kamen, konnte man sich schwer beherrschen um nicht  weinen anzufangen. Ostermontag-Abend war immer der Abend des großen Haarewaschens, weil so wie man nach dem Begießen roch, konnte man nicht hinausgehen. Dabei geht es aber Landmächen gut, sie sind zu beneiden.



Dienstag, 5. März 2013

Post 10





Am Ende des Dorfes führt ein Treppenaufgang durch ein niedriges Wäldchen zur Burg Rabenstein. Fantastisch ist der Ausblick auf die roten Ziegeldächer inmitten der weiten, harmonischen Hügellandschaft.

Informationen:

Das ungarische Dörfchen Hollókő liegt nordöstlich von Budapest und ist am besten auch über die Hauptstadt zu erreichen.

Ostern

Mit großer Wahrscheinlichkeit an die Erinnerung auf ehemalige fröhliche Freudenfeste zur Umwandlung der Mutter-Erde, dem neu Erwachen der Natur  wurde die Auferstehung, das Osterfest gefeiert.

Ostern ist eine vielsagende Benennung – es deutet auf Osten – wo die Sonne aufgeht hin und ebenso fängt die Natur an im Frühjahr mit neuer Kraft aufzuerstehen.



rekabea
 

Freitag, 1. März 2013